Value Investing bzw. wertorientiertes Anlegen ist eine Anlagephilosophie, bei der durch aktives Management versucht wird, Aktien, die unterbewertet sind, zu kaufen, um damit eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen. Zur Bewertung von Aktien wird einzig die Fundamentalanalyse herangezogen. Entscheidend ist die Beurteilung eines einzelnen Unternehmens und dessen Bewertung. Der Value-Investor versucht, den inneren Wert eines Unternehmens zu bestimmen, wobei grundsätzlich die Kennzahlen Kurs-Gewinn-Verhältnis, Kurs-Buchwert-Verhältnis, Dividendenrendite, Verschuldungsgrad und Gewinnwachstum besonderen Stellenwert haben. Da die Bestimmung des inneren Wertes meist nur zu einer ungefähren Schätzung des Wertes führt, besteht der wertorientierte Investor beim Kauf auf einen ausreichenden Abstand zwischen dem Kaufpreis und dem geschätzten, inneren Wert. Denn: je tiefer der Kaufpreis zum selbst festgelegten, inneren Wert ist, desto geringer ist das Risiko mit der Beteiligung Geld zu verlieren. Urvater des Value Investing ist Benjamin Graham (1894-1976). Sein bereits 1934 publiziertes Buch „Wertpapieranalyse“ bildet die Grundlage der wertorientierten Anlage. Seine Bewertungsmethoden orientieren sich weniger an zukünftigen Ertragserwartungen als am aktuellen Buchwert eines Unternehmens. Er geht klar auf den fundamentalen Unterschied zwischen Investition und Spekulation ein. Graham erkannte, dass Aktienmärkte besonders auf kurze Sicht stark von menschlicher Psychologie beeinflusst werden können und nicht immer effizient funktionieren. Bei einem Aktienkauf beteiligt man sich an einem Unternehmen, man soll also unternehmerisch denken und sich nicht nur von steigenden Kursen blenden lassen. Warren Buffett, ein Student von Benjamin Graham ist der bekannteste und erfolgreichste Value-Investor. Durch kluges Investieren hat er ein Vermögen von mehr als 40 Mrd. Dollar aufgebaut.
Sein Motto lautet: “Price is what you pay, value is what you get”.